Heimat, deine Sterne

Vorbild Dürers und Michelangelos:
Martin Schongauer
(Colmar, Breisach, ca. 1445 - 1491)



Eine kleine Auswahlgalerie





"... niemals wurde ein Künstler so oft kopiert und so viel nachgeahmt."
(aus "Martin Schongauer" von Lucien Blum, Alsatia-Verlag Colmar, 1958).

"... Dem Auge bot sich nun ein großartiges Bild, wie es niemand vorher hätte ahnen können"...
(aus "Die Fresken im Münster zu Breisach" von Pf. Richard Weber, 1936, Schriftenreihe des Münsterbauvereins Breisach e. V., 1998).

"... Seine Kunst kannte keine Grenzen. Er ist ein europäischer Künstler des christlichen Abendlandes..."
(aus der Schriftenreihe des Münsterbauvereins Breisach e. V., 1998).

Ein Wrack von einem Bild - aber eines der 3 großartigsten Bilder der Welt
(meine Meinung, frei nach Pauline Viardot)



Aus dem Lexikon "Die neue Herder Bibliothek", Herder Verlag Freiburg, 1970:
Schongauer, Martin, dt. Maler, Zeichner u. Kupferstecher, geb. zw. 1425 u. 1450 in Colmar (?), gest. 2.2.1491 in Breisach; wohl in den Niederlanden stark von Rogier van der Weyden beeinflußt; seit 1477 in Colmar bezeugt; einflußreich bes. durch zahlr. (signierte) Kupferstiche (meist Passions- und Marienthemen) v. anmutiger, plast. gerundeter Darstellung u. ausgewogener Harmonie, klarer, kräftig pointierenden Linien u. maler.-stoffl. Flächenwirkungen; seine spätgot. Gemälde zeichnen sich durch Anmut u. Innigkeit des Ausdrucks u. warme Leuchtkraft der Farben aus; gesichert nur die Altartafel der Madonna im Rosenhag (Colmar, St. Martin) u. die Fresken des Jüngsten Gerichts (Breisach, Münster); zugeschrieben u. a. Flügel des Orliac- Altars (heute Colmar, Museum).



Goethe verliebte sich in ein Bild; es war von Schongauer (siehe im 2. Teil der Galerie). Rembrandt besaß ein Bild von ihm.


Als Kunstlaie stand ich eines Tages völlig unvorbereitet und ahnungslos seinem größten Werk gegenüber, bei meinen Fotobesuchen zu "Heimat, deine Sterne - das Oktogon", als ich das Breisacher Münster betrat. Ganz offen:
Wäre ich auf das "Jüngste Gericht" vorbereitet gewesen, hätte ich mit fassungsloser Deprimiertheit kämpfen müssen!
1885 erst wiederentdeckt, 1931 freigelegt, zuerst durch unsachgemäße Konservierung unwissend beschädigt, dann von den Alliierten (2. Weltkrieg) weiter verwüstet, leidet dieses gigantische, nördlich der Alpen einzigartige, phantastische Werk still vor sich hin!
Der Eingangsbereich von Schongauer bis unter die gotische Deckenwölbung (über 14m hoch) detailgenau und unvergleichlich bemalt - " von der Feinheit der Zeichnung und der Eleganz des Striches bis zur Monumentalität " - über 2 Jahre lang bis zu seinem Schwarzen Tod (Pest)!
Als ihn Dürer 1492 lernbegierig besuchen wollte, war er schon tot; Michelangelo gestaltete seine Kupferstiche nach.

Sie wollen ein Gemälde kennenlernen, das Ihnen garantiert nicht mehr aus dem Sinn geht?
Waren Sie schon mal im Breisacher Münster beim "Jüngsten Gericht" von Schongauer?
(Standort: Deutschland, Baden-Württemberg, südwestlicher Schwarzwald, Freiburg, westl. von Freiburg, am Rhein, Oberstadt Breisach, Breisacher Münster)
Wahrscheinlich läßt Sie dann auch ein Gedanke nicht mehr los:

"wie könnte man diesem Kunstwerk nur helfen?"




weiter zur Galerie, 1. Teil




Die Erkenntnisse der Restaurierung 1990-1993 bestätigen:
Es muß einmal überwältigend ausgesehen haben, mit einer schier phantastischen Ausstrahlung!

Während der Arbeiten zu diesen Seiten trat ich dem Breisacher Münsterbauverein bei; Kontaktadresse:
Münsterbauverein Breisach
Kaiserstuhlstr. 1
79206 Breisach





Literatur:
sehr empfehlenswert:
"Martin Schongauer"; Christian Heck, Direktor des Museums Unterlinden; Editions S.A.E.P., 1986; ISBN 2 85669.131.5; bezogen über www.abebooks.de

sehr empfehlenswert und sehr interessante und staunenswerte Tatsachen und Hintergründe über die Breisacher Fresken:
"Martin Schongauer"; Gebhard Klein; aus der Reihe "Unser Münster" des Münsterbauvereins Breisach e.V. 2. Auflage 1998; erhältlich im Breisacher Münster

"Die Goldene Palette"; Deutscher Bücherbund 1968; Seite 158

"Die Geschichte der Kunst"; Gombrich; Phaidon 1959; Seite 223

"Kunstgeschichte unserer Welt"; Deutscher Bücherbund 1962; Seite 304

Bilder auch von Karten, Kunstmappan aus dem Breisacher Münster und aus der Zeitschrift "unser Münster" des Münsterbauvereins Breisach.


Adresse des Münsterbauvereins:
Münsterbauverein Breisach e. V.
Münsterplatz 3
79206 Breisach
Internetadresse Münsterbauverein Breisach
e-mail: muensterbauverein"ät"st-stephan-breisach.de




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