Im Mittelalter aus Stein gehauen



".....die völlig singuläre Erfindung
des Freiburger Münsterturms....."


aus dem Buch "Was ist Gotik?" von Prof. Dr.-Ing. Dr. phil. Günther Binding;
Primus Verlag 2000; ISBN 3-89678-160-X;
mit freundlicher Genehmigung des Verlages und des Verfassers!




".....dieser Turm ist es, .....- der dem Straßburger Münster
den Namen des achten Weltwunders eintrug....."


aus dem Buch "Das Straßburger Münster" von Georg Dehio;
Verlag R. Piper & Co., München










Heimat, deine Sterne






Die beiden wundervollsten Türme der Welt -

durch Laufrad, Holzkran und wahre Künstler



Der unübertroffene Glanz des Mittelalters!




..... nicht das Gold und die Kosten bewundere, sondern die Leistung dieses Werkes! Edel erstrahlt das Werk, doch das Werk, das edel erstrahlt, soll die Herzen erhellen, so daß sie durch wahre Lichter zu dem wahren Licht gelangen, wo Christus die wahre Tür ist .....

(aus der ursprünglichen Inschrift des Abtes Suger auf den Bronzetüren von Saint-Denis)


.....Deshalb versinnbildlicht dieser Turm, den du jenseits der genannten Säule der Menschheit des Erlösers siehst, die Kirche. Als die Fleischwerdung meines Sohnes vollbracht war, entstand in jedem guten Werk ein neuer Bau, wie ein gut befestigter Turm in der Kraft und Erhabenheit der himmlischen Handlungen der Bosheit des Teufels zum Widerstand entgegengesetzt.
.....Seine Höhe aber erscheint so ungeheuerlich, daß du sie nicht ausmachen kannst. Denn die Erhabenheit und Tiefe der göttlichen Weisheit und Erkenntnis beim Aufbau der Kirche ist größer, als das gebrechliche und sterbliche Herz mit seiner Beurteilung erforschen kann.
.....16.Worte Salomons zum selben Thema
„Dein Hals ist wie der Davidsturm, der mit Schutzwehren erbaut ist; tausend Schilde hängen daran, die ganze Waffenrüstung der Helden" (Hld. 4,4).....
Die Kraft Christi Jesu, des Gottessohnes, ist ein äußerst starker Turm, in dem sich die ruhmreiche Kriegsschar der Gläubigen in unbesiegbarer Bewährung übt; kein Feind kann sich rühmen, diese zu überwinden, weil sie Christus, den wahren Gott und Menschen, in ihrer Mitte hat.....


(aus "Scivias - Der Turm der Kirche", d. h. Gott an Hildegard von Bingen)









kurze Pause













Auch hier nochmal: Nach solchen Worten ist es nicht gerade einfach, noch "was Gscheitīs" zu schreiben!
Aber folgendes soll noch zur Erläuterung meiner Auswahl dargelegt werden:

Zuerst in aller Kürze Gründe für die für diese Auswahl naheliegenden Bauwerke, die es aber nicht in diese Auswahl schaffen:
1) Die Türme von Kölner Dom, Regensburger Dom, Ulmer Münster, Konstanzer Münster, Wiener Stephansdom u. ä. sind so erst im 19. Jhdt. entstanden bzw. wesentlich baulich beeinflusst worden; sie erreichen den zeitgemäßen Aufwand bzw. die Ausstrahlung und Schönheit dieser Türme nicht und sind im wesentlichen nur nachempfunden; "oft kopiert, nie erreicht"

Auch in Spanien oder in England oder sonstwo findet man nichts Gleichwertiges!

Die Gründe für meine Wahl dieser Bauwerke:
1) Sie sollten vor möglichst langer Zeit fertiggestellt worden sein, weil es mit den dabei einsetzbaren zeitgemäßen technischen Mitteln immer unwahrscheinlicher erscheint, sowas zu bauen (Vollendungen im 19. Jhdt. oder später schmälern entscheidend das Wundersame!)

2) Die Türme sollten möglichst kunstvoll gebaut sein mit komplizierter, aufwendiger Gestaltung, keine wichtigen Teile aus "Serienfertigung"

3) Es soll kein Blendwerk - wie z. B. durch besonders teure Materialien - fehlende Kunstfertigkeit und fehlende bauliche (statische) Leistungen ersetzen

4) Die Höhe des Bauwerkes soll mit den zeitgemäßen technischen Möglichkeiten (Geräte bzw. Werkzeuge, Baustoffe, Berechnungsmöglichkeiten usw.) der jeweiligen Erstellungszeiten praktisch unmöglich erscheinen

5) Entscheidende Kriterien sind Aufwand, Harmonie und Schönheit (man vergleiche mit anderen Beispielen)

6) Der Restbau sollte zum Turm "passen"

7) Bauwerkerstellung möglichst vor langer Zeit erzieht zur Achtung vor der Leistung der menschlichen Vorfahren und mindert heilsam die jeweilige zeitaktuelle Überheblichkeit

8) Herausragende Kombination von Geldmitteleinsatz v. a. des Volkes, verbunden mit wahrer, vielfältiger und - für den jeweiligen Zeitraum - neuartiger Kunst (Künstlereinsatz!) und maximalen zeitgemäßen techn. Möglichkeiten


Ein heutiges Bauwerk würde auch unter hemmungslosem Geldeinsatz irgendeines Milliardärs nie die vorgenannten Kriterien erfüllen (von einer verfehlten Bestimmung einer solchen Bauleistung mal ganz abgesehen!); und dies schon gar nicht in ihrer künstlerischen Ausstrahlung und Baudauer, ohne Elemente der "Serienfertigung"!






Die beiden Türme und ihr offensichtlicher Charakter



Freiburg (vollendet 1340)
Maximale Schönheit und Filigranität; der schönste Turm der Welt

Bauzeit von ca. 1270 - 1290 und ca. 1300-1330/40 (50-60 Jahre ohne Unterbrechungen); Höhe 116m; aus filigran durcbrochenem gotischem Maßwerk; Streben des Helmes ganz leicht konvex nach außen gebogen (Helm also bewusst nicht exakt kegelförmig; Kommentar: Wahnsinn!): führt zu der unvergleichlichen Schönheit der Turmproportionen; optimal dazu passend sind die beiden Nebentürme und die Höhe/Größe des Kirchenschiffes
Turmhelminnenseite des Freiburger Münsters, lotrecht nach oben mit Oktogon,
vollendet 1340
Straßburg/Strasbourg (vollendet 1439)
Maximaler Gesamtaufwand der Turmbauart, -gestaltung und -höhe

Bauzeit von 1399 - 1439 (40 Jahre nahezu ohne Unterbrechungen); Höhe 142m; Helm aus 52 gestapelten Baldachintürmen mit Wendeltreppen; eine Hauptleistung in seiner Verbindung von Phantastik und technischer Bravour; das Münster zieren insgesamt 8 Türme
Klick: (Immer noch die beste)
Gesamtansicht des Freiburger Münsters 74kB Klick: Gesamtansicht des Straßburger Münsters 123kB
Klick: Oberer Bereich des Freiburger Münsters von Osten 74kB
Großes Bild des oberen Bereiches
Klick: Turm mit Westfassade 66kB
Klick: Unteres Ende des Turmes: Teil des Eingangsportales 260kB
Großes Bild
Klick: Unterer Turmbereich (Ulrich von Ensingen) 82kB
Klick: Turmhelm und mittlerer Bereich 56kB
Große Ansicht
Klick: Turmhelm (Johannes Hültz von Köln) 58kB
Große Ansicht von unten
Klick: Glanzparade des Münsterturms 39kB
Große Ansicht
Klick: Geometrischer Nachweis der konvex gebogenen Turmhelmstreben
71kB
Eines der Geheimnisse der Schönheit der Proportionen des Turmes
Klick: Gesamtansicht des Turmes 32kB
Große Gesamtansicht des Turmes




Übersichtskarte:
Mitteleuropa




Bilder privat und aus den Büchern bzw. Ansichtskarten
1) "Was ist Gotik?" von Prof. Dr.-Ing. Dr. phil. Günther Binding; Primus Verlag; 2000; ISBN 3-89678-160-X;
mit freundlicher Genehmigung des Verlages und des Verfassers!
2) "Das Straßburger Münster" von Langewiesche Bücherei, Königstein/Taunus
3) "Das Straßburger Münster" von Lothar Schreyer; Bärenreiter-Verlag, Kassel
4) "Das Straßburger Münster" von Georg Dehio; Verlag R. Piper & Co., München
5) "Das Münster zu Freiburg im Breisgau", ISBN 3-933784-26-3, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg; www.kunstverlag-fink.de
6) Bildverlag J. Gass, 79232 March-Neuershausen; Edmund von König Verlag, 69234 Dielheim; RM Collection, Fotografie Reinhold Mayer



Hintergrundgrafik:
Unterer Teil des Turmhelmes (Turmhelmansatz) des - links - Freiburger
und - rechts - des Straßburger Münsters; zueinander nicht maßstäblich!
(aus den o. g. Büchern von Prof. Dr. Dr. Binding und von Georg Dehio)

Querverweis zu:
Heimat, deine Sterne - das Oktogon


Mit der Bitte um Verständnis wegen rel. langer Ladezeiten mit analogem Modem!



Nachtrag vom 18.5.2011:
Über dieses Thema wurde ein 6-seitiges Prospekt (Gesamtgröße DIN A4, gratis) erstellt, das in mehreren Kirchen der Raumschaft Schonach-Triberg-Schönwald und Villingen im Mittleren Schwarzwald ausliegt.

Die "Vorderseite" des Prospektes
Die "Rückseite" des Prospektes








zur größeren Ehre Gottes!












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