Eigenbau: MC-Vorverstärker mit Hochpegelausgang
Einfacher, klangorientierter Schaltungsvorschlag zum Nachbauen
Gerichtet an all diejenigen, die ihren Traumvorverstärker selbst bauen wollen - aus
welchen Gründen auch immer - und die Voraussetzungen zu einer hervorragenden
Schallplattenwiedergabe auch heute noch ihr eigen nennen:
1) einen Tonabnehmer wie den Kiseki Blue Goldspot
2) einen Plattenspieler (kennen Sie dieses Wort noch?) wie den modifizierten
Dual 721 (vergleichen Sie mal diese Daten an und unter der damaligen
Meßgrenze mit heutigen Laufwerken!), auch
bzgl. Langzeitkonstanz. Ob Sie sowas haben bzw. heute finden?! Oder halten Sie auch
irgendwelche nüchternen, versnobten Designflachmänner mit offenen Riemchen für
klanglich vielversprechend und langlebig? Von - nicht mal staubgeschützten -
Mondpreisaggregaten sprechen wir hier schon gar nicht......
3) Lautsprecher und Leistungsverstärker auf ähnlichem Niveau, wie unter
Abhöranlagen vorgestellt
4) exzellent aufgenommene Schallplatten; dieser Punkt ist oft der schwächste in der ganzen
Wiedergabekette! Hier können Sie auch viel Geld versenken! Es gibt nur sehr wenige
Aufnahmen, die sowohl musikalisch als auch klangtechnisch Spitze sind. Meist werden
irgendwelche Langweiler mit Klangargumenten verkauft oder aber musikalische Aufnahmen
klingen eben doch nicht so gut! Und heute noch solche Schallplatten finden? Da gibt es viel
schiere Geldmacherei.....aber ich setze hier mal voraus, Sie haben Superaufnahmen, sonst
können Sie diese Seite beruhigt übergehen!
Der vorgestellte MC-Vorverstärker hat Lautstärkesteller und
Hochpegelausgänge, mit denen man
Endverstärker bzw. aktive Frequenzweichen direkt ansteuern kann, um die Musiksignale
möglichst wenig zu beeinflussen; dies hatte auch im internen
Schaltungsdesign oberste Priorität.
Zur rel. einfachen Schaltung:
- Dimensionierung von R gemäß dem Innenwiderstand des MC-Systems Ri (hier
ca. 5-6 Ω) wie angegeben
- der Eingangskondensator blockiert HF (100pF-2,2nF): Tiefpaß mit LMC und
RMC
- zwei antiparallele (Schottky-)Dioden als Überspannungsschutz (aus eigener Erfahrung!)
- der extrem rauscharme (Spannungsrauschen) und verzerrungsarme LT 1028 bildet die
hochverstärkende Eingangsstufe mit V1
- es folgt die passive Schneidkennlinienentzerrung (R1, R2,
C1, C2; Tiefpaßcharakteristik); die Dimensionierungsformeln mit
den 3 genormten Zeitkonstanten τ1 bis τ3 ergaben sich aus
ursprünglich 3 Gleichungen mit 4 Unbekannten
- die Lautstärke wird durch das Poti im Gegenkopplungszweig des klanglich hervorragenden
OPA 637 (verändern der Verstärkung V2) eingestellt, wodurch eine Lautstärke von
"Null" nicht möglich ist: Der "Preis" für das kompromißlose Schaltungsdesign; Stabilität
des OPA 637 bei einer Verstärkung > 5!
- links unten: Mit einer Schnelle von ca. 100cm/s und dem spezifischen Übertragungsfaktor
des Tonabnehmers bei der Normschnelle von 5,6cm/s erhält man die maximale
Eingangsspannung
- die maximale Verstärkung hier beträgt ca. 23000 (100x230)!
Praxishinweise:
- zusätzliche Schirmung mit Alufolie, einseitig am VV auf Masse, anderes
Ende offen
- alle passiven Bauelemente einzeln ausmessen (L-C-R-Meßbrücke, digitale Multimeter)
- alle Widerstände Metallschicht, alle Kondensatoren der Entzerrung Styroflex oder MKS
- alle Widerstände niederohmig, vor allem in der Eingangsstufe; Vorsicht:
Stromlieferfähigkeit der OP`s beachten
- kapazitiv abgestufte Elko- und MKS-Pufferkondensatoren, letzte Stufe direkt an den
Versorgungspins (Platinenrückseite)
- Lautstärkepotentiometer voll gekapselt; es ist für jeden Kanal ein Poti vorgesehen
(Ausgleich von Kanalungleichheiten, "Balance"); dadurch wird ein Poti im Signalweg
gespart; kanalgetrennter Abgleich von Rc und Rd auf gleiche
Verstärkung
- zum Vergleich mit einem aktuell erhältlichen OP lege ich Ihnen ein kleines
Datenblattstudium des LT 1028
nahe! Wichtig: Rauschspannung, Offsetspannung, Langzeitkonstanz, Spannungsbereich/
Übersteuerungsfestigkeit (hier: 22V-OP!)
- denkbare Alternative zum LT 1028: AD 797 (datenmäßig; klanglich mir unbekannt);
Rauschspannungsdichte [nV/√Hz] keinesfalls wesentlich überschreiten, genauso die
restlichen, stabilitäts- und klangbestimmenden Daten: Hier die
Datenblattübersicht des LT 1028 zum Vergleich
- unbedingt Offsetspannungsabgleich durchführen!
- die rechnerischen Bauelementewerte von R1.....C2 (Schneidkennlinienentzerrung) so genau
wie möglich messen und einhalten
- vergoldete Steckverbindungen einsetzen
- einschalten: Den V V vor den Endverstärkern; ausschalten: Zuerst die Endverstärker, dann
den V V
Es bleibt mir nur noch, Ihnen viel Erfolg und Freude zu wünschen beim Bau und der
Inbetriebnahme des selbstgebauten Präzisionsinstrumentes!
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