"Maria Callas - la magica celesta"



Die besten Live-Aufnahmen von Maria Callas



Eine einzigartige Zusammenstellung nach J. Kesting und J. Ardoin, bebildert, mit eigenen Kommentaren und Impressionen





2. Teil: 1952 - 1955



1952

11)a) Verdi: Macbeth: „Vieni! T`affretta!“;
b) Donizetti: Lucia di Lammermoor: „Il dolce suon.....ardon gl`incensi“;
c) Verdi: Nabucco: „Ben io t`invenni...anch`io dischiuso“;
d) Delibes: Lakmé: „Dov`è l`indiana bruna“ (Glöckchenarie);
de Fabritiis; Konzert RAI, Turin; 18.2.1952
Alle vier gehören zu meinen Lieblingen! Woran denken Sie bei "Nabucco"? An den Gefangenenchor; ich - als Chorliebhaber! - denke an "Ben io t`invenni... anch`io dischiuso"! Aus der Lakmé-Arie stammt der Ausdruck "La magica celesta" des Titels oben; kurz: alle 4 zum "Wegtreten"; die Stimme der jeweiligen Situation völlig angepaßt - typisch Callas! Lucia, aber auch Lakmé sind ein einziges Gedicht! "Dov`è l`indiana bruna" kann immer wieder grenzenlos bezaubern! Macbeth mit bitterböser, dunkler "Wildkatzen"-Stimme..... Lucia mit der extremen Flexibilität der souveränen "Assoluta"..... in ,,Lucia di Lammermoor´´ (?)
12) Rossini: Armida;
Albanese, Raimondi, Ziliani, Filippeschi, Serafin; Teatro Comunale, Florenz; 26.4.1952
konnte ich noch nicht hören; weder ihr Erlernen (in 5 Tagen) noch der Auftritt in dieser allerschwierigsten Partie dürften - wie man liest - von dieser Welt gewesen sein..... in ,,Tosca´´
13) Verdi: Rigoletto;
di Stefano, Mugnai; Palacio de las Bellas Artes, Mexiko-City; 17.6.1952
ich kenne nur Ausschnitte aus dem ersten Akt - das berühmte "Caro nome", kennt jeder - und sie kennt wieder mal keine Grenzen! Tiefgehend, ergreifend dargeboten mit der optimal dazu passenden, vollen, attraktivsten, unschlagbaren Stimme. Bezaubernd, hinreißend, entwaffnend, überwältigend, zum (Los-)Heulen toll......
einer meiner ganz, ganz großen Callas-Lieblinge.....zum grenzenlosen Verlieben, zumindest in die Arie!
als ?
14) Bellini: Norma;
Picchi, Stignani, Gui; Royal Opera House, Covent Garden, London; 18.11.1952
konnte ich noch nicht hören; Ohrenzeugen behaupten, sie ging tiefer "runter" als die Alt-Sängerinnen des Chores konnten...... als Norma
15) Verdi: Macbeth;
Mascherini, Penno, de Sabata; Teatro alla Scala, Mailand; 7.12.1952
konnte ich noch nicht hören als Lady in ,,Macbeth´´
1953

16) Cherubini: Medea;
Penno, Modesti, Barbieri, Bernstein; Teatro alla Scala, Mailand; 10.12.1953
hier ist sie - die Stimme des Abgrundes! Man erwarte hier keine schönen, harmonischen Melodien! Wenn man diese Klangfolgen hört, fällt einem nur ein Wort ein:
"Extrem!".
Ich konnte lesen, daß auch Nicht-Callasianer wehrlos zugeben, daß es nur eine Medea gibt! Detail am Rande: Selbst ihre abgrundtief böse gerrrrrrollten "R´s" sind der Situation angepaßt.....das konkurrenzlose Bild rechts erklärt alles!
in ,,Medea´´: Gift und Galle
1954

17)a) Mozart: Die Entführung aus dem Serail: „Martern aller Arten“;
b) Meyerbeer: Dinorah: „Ombra leggera“ (Schattenarie);
c) Charpentier: Louise: „Depuis le jour“;
d) Rossini: Armida: „D`amore al dolce impero“;
Simonetto; Konzert RAI, San Remo; 27.12.1954
wieder eines dieser süchtigmachenden RAI-Konzerte! Ist man die Mozart-Wucht-Darstellung gewöhnt (geht sehr schnell), kann man ihn nicht mehr anders hören; in der Schattenarie hängt sie wieder ihre regelrecht unverschämt attraktive "Gotikstimme" raus: Reine Sucht! Ihr Singen eine Sensation! Nicht zu überbieten! Die Louise-Arie (auf französisch) schenkt schier beseligende Momente. Und Armida? Sie macht mich sicher, daß ihre Gesamtaufnahme von 1952 (siehe Nr. 12 oben) nicht von dieser Welt sein kann..... als Fiorilla in ,,Il turco in Italia´´
1955

18) Bellini: La sonnambula (Die Schlafwandlerin);
Valletti, Modesti, Carturan, Bernstein; Teatro alla Scala, Mailand; 5.3.1955
ich kenne die Arie "Ah! Non giunge uman pensiero"; diesmal hören wir ihre unschuldige, aber, wie ich finde, kräftige, wundervoll angedunkelte, reinste und absolut makellose "Kleinmädchenstimme"; die Arie ist rein, perfekt, wahnsinnig und schießt Sie gleichzeitig zu den Sternen und den Engeln! Der regelrechte, allerreinste Wahnsinn!!! Einer meiner ganz, ganz großen Lieblinge! Hier singt Maria (und weniger Callas)! Und jetzt kommt das Beste:
Ich hörte die Aufnahme vom 4.7.1957 in Köln (falsche Angabe auf der CD); diese hier soll noch besser sein!!! Es fehlen die Worte!
als Amina in ,,La Sonnambula´´
19) Verdi: La traviata;
di Stefano, Bastianini, Giulini; Teatro alla Scala, Mailand; 28.5.1955
eine Bühnenausstattung, wie es sie wahrscheinlich nie mehr geben wird (sogar echter Schmuck) und ein unschlagbarer Regiesuperstar: L. Visconti ("einer Callas muß man dienen"); "Kunst über Kunst"; die Maßstäbe der Scala, italienische Wunder!
In einem ausgeliehenen französischen Buch (von S. Segalini) - Titel kenne ich nicht mehr - las ich als Überschrift zu dieser Aufnahme, besser, zu dieser Aufführung:
"Le miracle";
hochkarätige Augenzeugen berichten, daß allein schon die Bühnenausstattung den Atem stocken ließ! Visconti eben; und dies so oft und immer wieder mit Callas! C`étaient les miracles!
Dem ist nichts hinzuzufügen.
als Violetta in ,, La Traviata´´
20) Bellini: Norma;
Simionato, del Monaco, Votto; Teatro alla Scala, Mailand; 7.12.1955
immer, wenn ich etwas ganz Besonderes hören will, wenn ich mich in die Kunst fallen lassen oder in eine bestimmte Stimmung kommen will, wenn es mir gefällt zu hören, wie schwierigste Arien so leicht und eingängig wie Schlager gesungen werden können, dann gibt es diese Norma; ich habe sie öfter gehört, als irgendeine andere Gesamtaufnahme. Ich gebe offen zu, daß die Arien, Duette, Trios mit den anderen Riesenstimmen hier (Simionato, del Monaco) vor Hingerissensein die Tränen in die Augen treiben.....allerspätestens beim Traumduett "Mira, o Norma" ist man dann rest- und willenlos aufgelöst..... in ,,Norma´´





zum 3. Teil: 1956 - 1958



zur großen, allgemeinen Themenübersicht "Wunderland bei Nacht"
Home - Startseite