1952 11)a) Verdi: Macbeth: „Vieni! T`affretta!“; b) Donizetti: Lucia di Lammermoor: „Il dolce suon.....ardon gl`incensi“; c) Verdi: Nabucco: „Ben io t`invenni...anch`io dischiuso“; d) Delibes: Lakmé: „Dov`è l`indiana bruna“ (Glöckchenarie); de Fabritiis; Konzert RAI, Turin; 18.2.1952 |
Alle vier gehören zu meinen Lieblingen! Woran denken Sie bei "Nabucco"? An den Gefangenenchor; ich - als Chorliebhaber! - denke an "Ben io t`invenni... anch`io dischiuso"! Aus der Lakmé-Arie stammt der Ausdruck "La magica celesta" des Titels oben; kurz: alle 4 zum "Wegtreten"; die Stimme der jeweiligen Situation völlig angepaßt - typisch Callas! Lucia, aber auch Lakmé sind ein einziges Gedicht! "Dov`è l`indiana bruna" kann immer wieder grenzenlos bezaubern! Macbeth mit bitterböser, dunkler "Wildkatzen"-Stimme..... Lucia mit der extremen Flexibilität der souveränen "Assoluta"..... |
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12) Rossini: Armida; Albanese, Raimondi, Ziliani, Filippeschi, Serafin; Teatro Comunale, Florenz; 26.4.1952 |
konnte ich noch nicht hören; weder ihr Erlernen (in 5 Tagen) noch der Auftritt in dieser allerschwierigsten Partie dürften - wie man liest - von dieser Welt gewesen sein..... |
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13) Verdi: Rigoletto; di Stefano, Mugnai; Palacio de las Bellas Artes, Mexiko-City; 17.6.1952 |
ich kenne nur Ausschnitte aus dem ersten Akt - das berühmte "Caro nome", kennt jeder -
und sie kennt wieder mal keine Grenzen! Tiefgehend, ergreifend
dargeboten mit der optimal dazu passenden, vollen, attraktivsten,
unschlagbaren Stimme. Bezaubernd, hinreißend, entwaffnend, überwältigend, zum
(Los-)Heulen toll...... einer meiner ganz, ganz großen Callas-Lieblinge.....zum grenzenlosen Verlieben, zumindest in die Arie! |
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14) Bellini: Norma; Picchi, Stignani, Gui; Royal Opera House, Covent Garden, London; 18.11.1952 |
konnte ich noch nicht hören; Ohrenzeugen behaupten, sie ging tiefer "runter" als die Alt-Sängerinnen des Chores konnten...... |
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15) Verdi: Macbeth; Mascherini, Penno, de Sabata; Teatro alla Scala, Mailand; 7.12.1952 |
konnte ich noch nicht hören |
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1953 16) Cherubini: Medea; Penno, Modesti, Barbieri, Bernstein; Teatro alla Scala, Mailand; 10.12.1953 |
hier ist sie - die Stimme des Abgrundes! Man erwarte hier keine schönen, harmonischen
Melodien! Wenn man diese Klangfolgen hört, fällt einem nur ein Wort ein: "Extrem!". Ich konnte lesen, daß auch Nicht-Callasianer wehrlos zugeben, daß es nur eine Medea gibt! Detail am Rande: Selbst ihre abgrundtief böse gerrrrrrollten "R´s" sind der Situation angepaßt.....das konkurrenzlose Bild rechts erklärt alles! |
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1954 17)a) Mozart: Die Entführung aus dem Serail: „Martern aller Arten“; b) Meyerbeer: Dinorah: „Ombra leggera“ (Schattenarie); c) Charpentier: Louise: „Depuis le jour“; d) Rossini: Armida: „D`amore al dolce impero“; Simonetto; Konzert RAI, San Remo; 27.12.1954 |
wieder eines dieser süchtigmachenden RAI-Konzerte! Ist man die Mozart-Wucht-Darstellung gewöhnt (geht sehr schnell), kann man ihn nicht mehr anders hören; in der Schattenarie hängt sie wieder ihre regelrecht unverschämt attraktive "Gotikstimme" raus: Reine Sucht! Ihr Singen eine Sensation! Nicht zu überbieten! Die Louise-Arie (auf französisch) schenkt schier beseligende Momente. Und Armida? Sie macht mich sicher, daß ihre Gesamtaufnahme von 1952 (siehe Nr. 12 oben) nicht von dieser Welt sein kann..... |
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1955 18) Bellini: La sonnambula (Die Schlafwandlerin); Valletti, Modesti, Carturan, Bernstein; Teatro alla Scala, Mailand; 5.3.1955 |
ich kenne die Arie "Ah! Non giunge uman pensiero"; diesmal hören wir ihre unschuldige,
aber, wie ich finde, kräftige, wundervoll angedunkelte, reinste und absolut makellose
"Kleinmädchenstimme"; die
Arie ist rein, perfekt, wahnsinnig und schießt Sie gleichzeitig zu den Sternen
und den Engeln! Der regelrechte, allerreinste Wahnsinn!!! Einer meiner ganz, ganz großen
Lieblinge! Hier singt Maria (und weniger Callas)! Und jetzt kommt das Beste: Ich hörte die Aufnahme vom 4.7.1957 in Köln (falsche Angabe auf der CD); diese hier soll noch besser sein!!! Es fehlen die Worte! |
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19) Verdi: La traviata; di Stefano, Bastianini, Giulini; Teatro alla Scala, Mailand; 28.5.1955 |
eine Bühnenausstattung, wie es sie wahrscheinlich nie mehr geben wird (sogar echter
Schmuck) und ein unschlagbarer Regiesuperstar: L. Visconti ("einer Callas muß
man dienen"); "Kunst über Kunst"; die Maßstäbe der Scala,
italienische Wunder! In einem ausgeliehenen französischen Buch (von S. Segalini) - Titel kenne ich nicht mehr - las ich als Überschrift zu dieser Aufnahme, besser, zu dieser Aufführung: "Le miracle"; hochkarätige Augenzeugen berichten, daß allein schon die Bühnenausstattung den Atem stocken ließ! Visconti eben; und dies so oft und immer wieder mit Callas! C`étaient les miracles! Dem ist nichts hinzuzufügen. |
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20) Bellini: Norma; Simionato, del Monaco, Votto; Teatro alla Scala, Mailand; 7.12.1955 |
immer, wenn ich etwas ganz Besonderes hören will, wenn ich mich in die Kunst fallen lassen oder in eine bestimmte Stimmung kommen will, wenn es mir gefällt zu hören, wie schwierigste Arien so leicht und eingängig wie Schlager gesungen werden können, dann gibt es diese Norma; ich habe sie öfter gehört, als irgendeine andere Gesamtaufnahme. Ich gebe offen zu, daß die Arien, Duette, Trios mit den anderen Riesenstimmen hier (Simionato, del Monaco) vor Hingerissensein die Tränen in die Augen treiben.....allerspätestens beim Traumduett "Mira, o Norma" ist man dann rest- und willenlos aufgelöst..... |
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